Autogas
(LPG) vs. Erdgas (CNG):
Die Medien haben in der letzten Zeit immer wieder über Autofahren mit
Gas berichtet, dass eigentlich
jeder davon schon mal irgendwie irgendwo irgendwas gelesen oder gehört
hat.
Leider werden dabei die meisten Tatsachen nicht vollständig oder gar
falsch dargestellt. So kann man
immer wieder Beiträge im TV sehen, welche eigentlich zu LPG gehören und
unter CNG angeboten werden.
Wichtig wäre erstmal der ganz klare Unterschied zwischen CNG - Erdgas
und LPG Flüssiggas / Autogas.
Autogas - Flüssiggas -LPG (Liquefied Petroleum Gas) und Erdgas - CNG
(Compressed Natural Gas)
Zu LPG - Flüssiggas - Autogas:
Flüssiggas, Propan, Butan und deren Gemische, sind Kohlenwasserstoffe.
Sie sind unter normalen
atmosphärischen Bedingungen gasförmig, verflüssigen sich aber schon
unter relativ geringem Druck.
Dieser markanten Eigenschaft verdankt Flüssiggas seinen Namen. Da es in
flüssigem Zustand nur
einen Bruchteil seines Gasvolumens beansprucht (1/260), läßt es sich in
großen Mengen in
Druckbehältern lagern und in Bahnkesselwagen, Straßentankwagen und
Flaschen an jeden Ort
transportieren - also viel Energie auf kleinstem Raum.'
Zu CNG - Erdgas :
Methan (CH4) ist der wesentliche Bestandteil von CNG. Es ist bei
Umgebungsbedingungen gasförmig und
wird bereits seit Jahren für die Energieversorgung von Haushalten
eingesetzt. Es weist deutliche
Vorteile bei der Umweltbelastung gegenüber Mineralöl-Heizungen auf.
Bei der Nutzung als Kraftstoff wird es unter hohem Druck gespeichert
(CNG = Compressed Natural Gas).
Zeitweise wurde auch mal flüssiges Erdgas (LNG = Liquefied Natural Gas)
in Fahrzeugen eingesetzt,
diese Technik wird jedoch mittlerweile nicht weiter verfolgt. Als Gas
wird es hingegen im
Kfz-Bereich immer häufiger eingesetzt. Auf bundesdeutschen Straßen
rollen rund 10.000
Erdgas-Fahrzeuge. Der weltweite Bestand beläuft sich etwa auf 1 Mio.
Kraftfahrzeug, wovon allein
430.000 in Argentinien unterwegs sind.
Ein weiterer Pluspunkt für Gas sind die reduzierten
Geräusch-Emissionen. Da der Druckanstieg in
der Brennkammer von Erdgas-Motoren nicht so stark ist, laufen sie im
Vergleich zu Benzin-Motoren
leiser. Daher werden Erdgas-Fahrzeuge unter anderem gerne bei der
Stadt-Reinigung in dicht
bewohnten Gebieten eingesetzt. Die Reduzierung des Schalldrucks
beispielsweise um drei Dezibel
wird subjektiv als Halbierung des Geräuschpegels empfunden.
Negativ zu bewerten sind jedoch die Leistungseinbußen, die mit dieser
Technik verbunden sind. Die
Speichersysteme für Erdgas-Fahrzeuge weisen im Vergleich zu
konventionellen flüssigen
Kraftstoffen eine niedrigere Energiedichte auf. Damit trotzdem
ausreichende Energiereserven
mitgeführt werden können, sind hohe Drücke notwendig. Dementsprechend
groß und schwer sind die
Tanks. Mit etwa 60 l Erdgas liegt die Reichweite von derartigen
Fahrzeugen bei etwa 250 km.
Vorteile LPG - Autogas:
- Flüssiggas gilt als schadstoffarmer
Kraftstoff. Es hat einen sehr geringen Schwefelgehalt, einen hohen
Reinheitsgrad und verbrennt praktisch rückstandsfrei (kein Ruß).
- LPG eignet sich wegen des geringen
Schadstoff-Ausstoßes gut für Flur-Förderzeuge in geschlossenen
Werkhallen.
- LPG-Fahrzeuge sind gut geeignet für
Flotten-Betreiber in Ballungsräumen, weil viele Fahrzeuge von einer
Tankstelle aus betankt werden können.
- Flüssiggas hat mit einer Tankfüllung
eine relativ große Reichweite im Vergleich zu anderen alternativen
Kraftstoffen (Pkw: ca. 600 km).
- Die konstruktive Gestaltung der
Tankgeometrie ist weitgehend freigestellt.
- Die Betankung ist ebenso einfach wie
bei Benzin.
- LPG ist nicht mit Wasser löslich und
kann so das Grundwasser nicht gefährden.
- LPG kann bei geringerem Druck (max.
30
bar) als Erdgas (mind. 200 bar) oder Wasserstoff (200 bar oder tiefkalt
bei T = - 253 °C) gespeichert werden.
- Die Verbrennung ist 'weicher'
(leiser) und gleichmäßiger als bei konventionellen Kraftstoffen.
- Es tritt nur eine geringe Belastung
des
Motoröls auf (kein Ruß, keine Kraftstoff-Verdünnung, keine
Dampfblasen-Bildung), die eine Viskositätsverminderung bewirken könnte.
- Die Motoren weisen eine sehr lange
Lebensdauer auf.
- Das Umschalten auf Benzin-Betrieb ist
problemlos auch während der Fahrt möglich.
- LPG benötigt keine Additive, da wegen
der höheren Oktanzahlen im Vergleich zu Benzin und der rückstandsfreien
Verbrennung chemische Zusätze überflüssig sind.
- Die Klopf-Festigkeit ist relativ
hoch, wodurch eine höhere Verdichtung als im Benzin-Betrieb möglich ist.
- Die Fahrzeug-Umrüstung ist problemlos
bei fast allen Fahrzeugen möglich und billiger als bei
Erdgas-Fahrzeugen, weswegen die Amortisationszeit relativ kurz ist.
- Der Energie-Bedarf und die Kosten für
Tankstellen sind geringer als bei Erdgas (kein großer Kompressor).
- Im Vergleich zu Benzin und Diesel ist
Flüssiggas deutlich billiger.
- Gasbetriebene Fahrzeuge werden
steuerlich gefördert. Bis zum 31.12.2018 ist ein ermäßigter Steuersatz
für Autogas festgeschrieben, der allerdings gemäß der ökologischen
Steuerreform schrittweise erhöht wird.
- Flüssiggas ist unabhängig von einem
Pipeline-Netz.
- Die Infrastruktur wird zunehmend
besser (z.Z. etwa 6500 LPG-Tankstellen)
- Das Parken in Tiefgaragen war
verboten. Seit Inkrafttreten der novellierten Garagen-Verordnung am
30.11.1993 ist das Abstellen von Kraftfahrzeugen, die mit Flüssiggas
betrieben werden, auch in Tiefgaragen zulässig.
Nachteile LPG - Autogas:
- Bivalente Fahrzeuge sind für
Benzin-Betrieb optimiert und weisen geringe Leistungseinbußen im
Flüssiggas-Betrieb auf.
- Die Umrüstung (bivalenter Betrieb)
ist
u.U. mit einer Verringerung der Ladekapazität verbunden, weil ein
zusätzlicher Tank eingebaut wird.
- Monovalenter Betrieb ist erst in
Zukunft möglich.
- Die Umrüstkosten amortisieren sich
erst nach mehreren Jahren bzw. mehreren Tausend Kilometern.
- Umrüstung und Reparatur können nur
von speziell ausgebildeten Mechanikern durchgeführt werden.
- Es können noch nicht sämtliche
Modelle aller Automobil-Hersteller umgerüstet werden.
- Flüssiggas ist schwerer als Luft und
sammelt sich am Boden. Es verflüchtigt sich nicht so schnell wie
vergleichsweise Erdgas oder Wasserstoff.
(Quellen: www.hydrogeit.de und www.energieportal.de)